1. Lost
Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde „Lost“ zum Jugendwort des Jahres gekürt. Das bedeutet so viel wie ahnungslos oder unsicher sein. Wenn Sie Ihrem Azubi also etwas erklären und der mit „Ich bin total lost“ antwortet, dann ist Ihre Botschaft ganz sicher noch nicht angekommen.
2. Cringe
Ein weiteres Jugendwort, das aus dem Englischen kommt, ist „cringe“. Es wird in verschiedenen Situationen genutzt:
- Als Ausruf bedeutet „cringe“ meist komisch.
- Das Wort kann aber auch ein Gefühl des Fremdschämens ausdrücken – zum Beispiel können Erwachsene „cringe“ sein, wenn sie gerade versuchen, cool zu sein.
- Außerdem kann „cringe“ ein Ausdruck des Unbehagens sein. Er wird oft verwendet, wenn eine Situation besonders peinlich ist.
3. Sus
Die Abkürzung „sus“ steht für das englische Wort „suspect“. Übersetzt bedeutet das so viel wie verdächtig. Das Jugendwort geht auf das Online-Spiel „Among us“ zurück, das während der Corona-Lockdowns besonders beliebt war. Die Spieler – sogenannte Crewmates – müssen dabei herauszufinden, wer von ihnen ein Verräter ist. Wenn die Crewmates im Laufe des Spiels auf eine Leiche stoßen, wird häufig die Abkürzung „sus“ verwendet. In der Alltagsprache der Jugendlichen wird es auf entsprechende Situationen angewendet und übertragen.
Wenn Ihren jungen Mitarbeitenden etwas „sus“ vorkommt, ist es verwunderlich und sie können es sich nicht erklären. Das könnte zum Beispiel dann vorkommen, wenn ein bestimmtes Werkzeug fehlt oder jemand nicht zu einem Termin erscheint.
4. Smash
Bei der Wahl zum Jugendwort des Jahres hat es „Smash“ 2022 auf Platz 1 geschafft. Der Begriff geht ebenfalls auf ein Spiel zurück: „Smash or Pass“. Das ist ein Partyspiel, bei dem es um sexuelle Anziehungskraft geht: Genauso wie bei einer Dating-App müssen sich die Spieler müssen sich für oder gegen eine Person entscheiden. Der Begriff „Smash" steht dafür, dass man eine Person hübsch und attraktiv findet oder gerne mit ihr Sex haben würde. Das Jugendwort „smash“ wird übrigens oft auch als Verb genutzt – also „smashen“.
5. Flexen
Wenn Ihr Azubi von „flexen“ redet, dürfte in den seltensten Fällen die mit der Flex gemeint sein. Denn Jugendliche verwenden das Verb meist im Sinne von „prahlen“ oder „angeben“.
Ein typischer Anwendungsfall im Handwerk könnte zum Beispiel sein: „Ist der junge Kollege heute wieder mit seinem neuen Wagen bis vor die Werkstatt gefahren? Der ist richtig am Flexen.“ Auch mit neuem Werkzeug oder privaten Statussymbolen lässt sich im Alltag gut „flexen“.
6. Sui
Ihr Azubi ruft „Sui“? Dann bedeutet das, dass gerade etwas unfassbar Gutes passiert ist. Sofern Sie Fussballfan sind, könnten Sie diesen Ausruf durchaus schon mal gehört haben. Denn der portugiesische Fußballspieler Cristiano Ronaldo ist dafür bekannt, dass er sich selbst nach seinen Torschüssen feiert, indem der „suiuuuuu“ in seinem typisch breitbeinigen Stand ausruft.
Im Betrieb könnte der Ausruf erfolgen, wenn jemand einen großen Auftrag reingeholt hat, ein cooles Projekt beendet hat und von einem neuen Firmenwagen begeistert ist.
7. Sheesh
Ein weiterer Ausruf, den Jugendliche häufig nutzen, lautet „sheesh“. Eine genaue Definition oder Übersetzung gibt es für dieses Jugendwort nicht. Die Bedeutung variiert je nach Kontext und kann zum Beispiel cool“, „krass“ oder „geil“ bedeuten.
Falls „Sheesh“ bei Ihnen im Betrieb als Klingelton auf dem Smartphone eines Mitarbeitenden ertönt, könnte das ein Ausruf des österreichischen Rappers Money Boy sein, der das Jugendwort häufig verwendet. Zumindest ist bei Youtube ein entsprechendes Video zu finden.
8. No Front
Ihr Azubi setzt zu einer Erklärung an und beginnt mit den Worten „No front“? Dann können Sie sicher sein, dass gleich eine eher unangenehme Nachricht folgt. Mit „no front“ wird sie sie vorab relativiert. Denn dieser Jugendbegriff bedeutet übersetzt „Nichts gegen dich“ oder „Das ist nicht persönlich gemeint“.
Ein typisches Anwendungsbeispiel bei der Arbeit wäre zum Beispiel: „No front, aber du riechst heute echt nach Schweiß“. Übersetzt heißt das: „Nimm es nicht persönlich, aber du riechst gerade echt unangenehm.“
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