Foto: Leupold, erstellt mit KI Midjourney
Wer gut  führen will, braucht aus Erfahrung von Unternehmerin Svenja Maack eine starkes Team im Büro.

Personal

„Ich will Mitarbeiter nicht nur als Arbeitskraft kennen“

Als junge Chefin im Familienbetrieb neue Wege gehen? Svenja Maack hat das gemacht und stieß zunächst auf Skepsis. Doch sie hat es geschafft, Vorbehalte auszuräumen.

3 Fragen an Svenja Maack, Geschäftsführerin von Maack Holzbau in Adendorf.

Sie haben relativ früh eine Führungsrolle im Betrieb übernommen. Haben Sie sich vorab überlegt, wie Sie Ihr Team führen wollen?

Svenja Maack: Ich habe meine Ausbildung in unserem Familienbetrieb gemacht und habe bis auf eine kurze Unterbrechung auch dort gearbeitet. Meinem Vater konnte ich sehr lange Zeit über die Schulter schauen und sehen, wie er das Team führt. Manche Dinge fand ich richtig gut und bei anderen Punkten war mir klar, dass ich sie später als Geschäftsführerin anders, zeitgemäßer machen würde. Dies bin ich nun seit 2021.

Was machen Sie jetzt anders?

Maack: Mir ist Kommunikation sehr wichtig. Deshalb habe ich unter anderem Mitarbeitergespräche und Team-Meetings eingeführt. Einige haben zunächst mit Skepsis reagiert. Aber ich habe erläutert, warum mir das wichtig ist und den Mitarbeitenden so die Angst genommen.

Durch Mitarbeitergespräche will ich herausfinden, was gut läuft und was besser laufen könnte. Sei es im Team, auf Baustellen, die Planung durch das Büro oder allgemein die Stimmung im Betrieb. Außerdem liegt es mir am Herzen, unsere Mitarbeiter nicht nur als Arbeitskraft gut zu kennen, sondern auch als Person. Nur wenn ich weiß, was sie antreibt und beschäftigt, kann ich sie gut führen. Letztendlich sind die Mitarbeitergespräche gut angekommen, wir werden sie dieses Jahr auf jeden Fall wiederholen.

Welche Tipps würden Sie jungen Kollegen geben, die früh eine Führungsposition übernehmen?

Maack: Führung macht man nicht alleine, dafür braucht man Unterstützung. Im Büro habe ich mir deshalb ein starkes Team aufgebaut, das mich tatkräftig unterstützt. Ich bin offen für Anregungen und Hilfe von ihnen. Manchmal kommen zum Beispiel Anregungen wie: „Das geht so viel einfacher.“ oder „Das könntest du aber auch so machen“. Dafür bin ich sehr dankbar und es hilft mir im Betriebsalltag sehr.

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