Ärger mit dem Auftraggeber kennt wohl jeder Handwerksbetrieb. Komplizierte Verhandlungen, knifflige Preisabsprachen, unbefriedigende Bauabnahmen oder schlechte Zahlungsmoral sind nicht nur ärgerlich, sondern können Unternehmen ihre Existenz kosten.
Auch in der Schweiz sind solche Probleme bekannt. Und die Handwerker wollen sich damit nicht abfinden: Seit Ende September ist eine Plattform online, auf der registrierte Handwerker ihre Auftraggeber bewerten können. Unter www.baufairness.ch sind acht Kategorien aufgelistet, die beurteilt werden können. Das Spektrum reicht von Angebotsrunden über Bauabnahme und Loyalität bis hin zu Vertragsbedingungen und Zahlungsmoral.
Hinter der Plattform steht der frühere Radprofi Rolf Järmann, der heute eine Website-Agentur betreibt. „Ein befreundeter Handwerker ist mit der Idee auf mich zugekommen. Er hat mir erzählt, wie oft er mit gewissen Generalunternehmern schlechte Erfahrungen gemacht habe. Und dass er seine Kollegen gerne vor deren Machenschaften warnen möchte“, sagte Järmann der Schweizer Zeitung Blick.
Er wolle mit der Plattform keinen Pranger für Architekten, Generalunternehmer und öffentliche Institutionen schaffen, sondern „für gleich lange Spieße im Baugewerbe sorgen“, so Järmann. Schließlich müssten sich Handwerker über Google ebenfalls bewerten lassen. Es gehe um faire Behandlung auf beiden Seiten
Offenbar hat der Schweizer damit einen Nerv getroffen: Obwohl die Seite erst seit Kurzem online ist, haben sich bereits fast 80 Handwerker registriert.
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