2016 wurden 141.769 neue Ausbildungsverträge im Handwerk geschlossen. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2017 hervor. „Die Neuvertragszahlen sind damit das zweite Jahr in Folge leicht gestiegen - gegen den Gesamttrend“, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH).
Der Zuwachs der Neuverträge belief sich 2016 im Vergleich zum Vorjahr auf 0,2 Prozent. Zum Vergleich: Im Bereich Industrie und Handel waren die Neuvertragszahlen im gleichen Zeitraum rückläufig, verloren 1,3 Prozentpunkte.
Noch etwas stärker als bei den Neuvertragszahlen legte das Handwerk im Angebot an Ausbildungsplätzen zu. 149.604 Stellen meldeten die Betriebe laut Berufsbildungsbericht 2017. Ein Plus von 0,3 Prozent. „Aus Sicht der Betriebe bleibt die Herausforderung bestehen, die angebotenen Ausbildungsplätze auch zu besetzen“, sagt Wollseifer.
So stellt das Handwerk sieben der zehn Ausbildungsberufe mit den größten Besetzungsschwierigkeiten. Die Negativliste führen Fleischer und Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk mit je 33 Prozent unbesetzten Stellen an. Auch bei den folgenden Gewerken sind viele Lehrstellen unbesetzt: Klempner (26 Prozent), Bäcker (24 Prozent), Beton- und Stahlbauer (23 Prozent), Gerüstbauer (23 Prozent) sowie Gebäudereiniger (21,8 Prozent).
Bei einer weiteren Herausforderung hat das Handwerk hingegen die Nase vorn. So ist es bei der gesellschaftlichen Aufgabe der Integration junger Flüchtlinge in den Ausbildungsmarkt laut ZDH gut aufgestellt. 2016 befanden sich demnach knapp 4.600 junge Menschen aus den acht häufigsten Asylzugangsländern in Ausbildung.